Biken im Isartal

Naturverträgliches Biken geht uns alle an

Der MTB-Club München sieht seine Verantwortung nicht nur im naturverträglichen Mountainbiken, sondern auch in der Trailerhaltung, Trailnutzung und Trailbau. Wir wollen nicht nur biken, sondern natur- und sozialverträglich handeln. Unsere Aktivitäten und den aktuellen Stand zum Projekt “NaturErholung Isartal” findet ihr auf dieser Seite.

Wenn ein unkontrolliertes Wegenetz die Natur zerstört – vom Toben auf den Isartrails

Der Nutzerdruck im sensiblen Isartal nimmt aktuell stark zu. Kontinuierlich entstehen neue kleine Pfade und Abschneider, die zu breiten Wegen ausufern und die Natur zerstören. Um dies zu verhindern, müssen die offiziell bestehenden Wege ertüchtigt und ausgeschildert werden, denn der aktuelle Zustand der Wege ist katastrophal. Zudem muss ein für alle Freizeitsuchende geltendes Lenkungskonzept endlich realisiert werden.

Seit 2014 haben wir bereits an einem fundierten Lösungsvorschlag mitgearbeitet, dem Konzept “NaturErholung Isartal”, das eine Möglichkeit für Radfahrer*innen schafft, naturverträgliche Naherholung im Isartal und auf den Isartrails zu gewährleisten. Doch in der Umsetzung herrscht bis heute Stillstand.

Was könnt Ihr tun? Verschafft Eurer Stimme Gehör!

Was können wir tun? Jeder und jede Einzelne von uns kann aktiv werden und das einfordern, was vor 4 Jahren beschlossen wurde:

Zeigt Flagge und setzt Euch für die Isartrails und das 2017 entwickelte Konzept ein. Wir haben für Euch Dokumente entwickelt, die Ihr als Vorlage für ein Schreiben an die handelnden Personen nutzen könnt. So wollen wir uns erneut Gehör verschaffen und verdeutlichen, dass die 2017 erarbeitete Lösung die Richtige ist.

Die Anschreiben, die Ihr per E-Mail oder per Brief an eine der beiden Stellen Stadt München und / oder Landkreis München senden könnt haben wir Euch hier vorbereitet:

Vorlage Familie

Vorlage Radsport

Vorlage Naturschutz

Allgemeine Vorlage zum Teilen

Update zum Projekt “Biken im Isartal”

Bereits im April 2014 begann die Umsetzung des Projekts “NaturErholung Isar im Süden von München” mit dem Ziel eine naturverträgliche Mountainbike-Route umzusetzen. 2017 wurde dazu eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht (siehe unten). Eine Umsetzung des Lenkungskonzepts im Gelände steht immer noch aus – bis heute.

Geeinigt haben sich alle Beteiligten 2017 auf eine ‚positive‘ Lenkung – der Beschilderung einer bevorzugt zu befahrenden Route. Eigentlich sollte 2018 mit der Umsetzung von zwei ‚Pilotabschnitten‘ begonnen werden. Zudem wurden Ruhezonen vereinbart, in denen alle Wege zurückgebaut werden. Es wird häufig von 78km „Mountainbikewegen“ geschrieben und gesprochen. Reine MTB-Strecken sind aber nicht vorgesehen, ca. 50km davon sind Zufahrtsstrecken auf Forstwegen, nur ca. 28km leichte Trails (gemeinsame Nutzung mit allen Nutzergruppen). Die restlich verbleibenden Wege und Gebiete sollten damit ausreichend entlastet werden, eine einseitige Sperrung einzelner Wege nur für Radfahrer war nie vorgesehen. Die Lenkung sollte mit der Attraktivität der ausgewiesenen Route (Ausbesserungen, Ertüchtigungen) zum Erfolg führen.

Informationen zum Projekt

Bei der Klärung der Haftungsfrage ist das Landratsamt auf scheinbar unüberwindbare Hindernisse gestoßen, es wird von einer komplizierten rechtlichen Situation gesprochen. Die Gefahr wird wohl in einer „Verkehrseröffnung“ mit erweiterten Sicherungspflichten gesehen, weshalb die Lenkung mittels Verordnung umgesetzt werden soll. 

Im Februar 2020 wurde dem Ausschuss für Energiewende, Landwirtschafts- und Umweltfragen zum Sachstand des Projekts berichtet und ein Vorschlag für das weitere Vorgehen vorgelegt. Dieser sieht vor, den Empfehlungen des Rechtsgutachtens aus dem Jahr 2016 – ergänzt um Aussagen des Gutachters vom Dezember 2019 – zu folgen und das Lenkungskonzept im Rahmen einer naturschutzrechtlichen Verordnung gemäß Art. 31 Abs. 1 des Bayerischen Naturschutzgesetzes umzusetzen.

Die Klärung dieser Fragen zieht sich nun schon seit mehr als 4 Jahren, zzgl. 3 Jahren Projektarbeit, auch haben wir mehrfach unsere Unterstützung und einer Übernahme der Trägerschaft für eine Übergangszeit angeboten. Dies alles geht zu Lasten der Naturlandschaft im Isartal und wird nun den Radfahrern und Mountainbikern angelastet. In und um München bestehen fast keine attraktiven Alternativen für Mountainbiker.

Leider gehen dieser Beschluss mit einer Rechtsverordnung in die falsche Richtung. Wir Mountainbiker haben einem Konzept zugestimmt, welches ohne Verbote auskommen sollte und auf die Lenkung durch attraktive Strecken setzt. Die erforderliche Überwachung durch Ranger würde vermutlich ein Vielfaches kosten als eine Schaffung eines guten und damit nachhaltigen Angebotes. Zudem wird damit unsere gemeinsame jahrelange Arbeit und Mitwirkung am Runden Tisch und dem Projektarbeitskreis zunichte gemacht werden.

Daher haben die Radvereine und Verbände eine gemeinsame Erklärung verfasst und an den Landrat geschickt mit den Hinweis, dass wir im Falle einer Rechtsverordnung die Zusammenarbeit aufkündigen und das Projekt als gescheitert ansehen – lest im Folgenden Ausschnitte aus dieser gemeinsamen Erklärung im Juni 2020.

Des weiteren erhielt Landrat Göbel im Mai 2021 mehrere Schreiben von DIMB, DAV, ADFC und dem MTB-Club München mit der Bitte um Unterstützung hinsichtlich der dringend benötigten Entlastung des Isartal – wir warten bis heute auf eine Antwort!

Gemeinsame Erklärung der Radsportvereine im Projekt “NaturErholung Isartal” zur neuen Entwicklung (Auszüge), Juni 2020

Als die am Projekt NaturErholung Isartal beteiligten und lokal betroffenen Radsportvereine haben wir den Beschluss des Ausschusses für Energiewende, Landwirtschafts- und Umweltfragen des Landkreises München vom 19.02.2020 mit großer Sorge zur Kenntnis genommen. Gestatten Sie uns bitte, dass wir Ihnen die Gründe hierfür etwas ausführlicher mitteilen.

Die Problematik der intensiven Freizeitnutzung im sensiblen Naturraum des Isartals ist uns allen bekannt und sehr bewusst. Als Mountainbiker sind wir eine der größten Nutzergruppen und dadurch besonders in der Öffentlichkeit sichtbar. […..]

Der mit allen beteiligten Nutzergruppen und vertretenen Vereinen erarbeitete Lösungsvorschlag im Abschlussbericht des Projekts schlägt deshalb für MTB attraktive und beschilderte Strecken zur positiven Lenkung vor. In der gemeinsamen Erklärung wurde vereinbart, dass Angebote und Beschränkungen auf freiwilliger Basis im Vordergrund stehen. Den Sitzungsprotokollen ist zu entnehmen, dass wir Lösungen, die durch Verbote erreicht werden, immer ablehnend gegenüber gestanden haben. […..]

Wir sind davon überzeugt, dass mit Verboten auch keine 100%igen Lösungen erzwungen werden können.

Der eingangs zitierte Beschluss des Umweltausschusses geht nun aber gerade von der Lösung auf dem Weg der Verordnung aus. […..] Da zu erwarten ist, dass eine Ahndung von Verstößen örtlich und zeitlich nur sehr punktuell möglich ist, wird eine hohe Schwarzfahrerquote, rege Aktivität in den sozialen Medien und ggf. auch das verstärkte Auftreten sich dann legitimiert fühlender radikaler Nutzer erwartet. Auch das Interesse der Medien ist dabei kaum kalkulierbar. […..]

Unter diesen Aspekten können wir keine – wie uns mitgeteilt wurde – logische Weiterentwicklung des Projekts sehen. Vielmehr sehen wir damit die gemeinsam gefundene Abschlusserklärung und das Gesamtprojekt als einseitig übergangen an. […..]

Damit geht aus unserer Sicht eine wesentliche Chance für die Effektivität der Maßnahme verloren. Eine weitere Zusammenarbeit hätte für uns ihre Basis verloren.

Wir hoffen daher immer noch auf die Umsetzung der erarbeiteten Kompromisslösungen des Projekts NaturErholung Isartal […..]

Wir hoffen, dass wir unsere Sorge deutlich machen und bei Ihnen ein gewisses Verständnis erreichen konnten.

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC)

Deutsche Initiative Mountainbike e.V. (DIMB)

MTB-Club München e.V.

Sektion München des Deutschen Alpenvereins e.V.

Sektion Oberland des Deutschen Alpenvereins e.V.

Gemeinsame Erklärung der Naturschutzverbände und Radsportvereine – aus dem Jahr 2017

Das Isartal südlich von München ist ein hochwertiger Naturraum von europäischem Rang und zugleich wichtiger Erholungsraum für die Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt und des Landkreises München. Die Bedeutung des Isartals sowohl als Naturraum als auch für die Erholungsnutzung benötigt gemeinsam getragene Lösungen.

Die Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts mit seiner Vielfalt an Arten und Lebensräumen kann nur dauerhaft gesichert werden, wenn es gelingt, die Erholungsnutzung wirksam zu lenken. Dabei stehen Angebote und Beschränkungen auf freiwilliger Basis im Vordergrund. Die Besucherlenkung soll durch umfassende und öffentlichkeitswirksame Aufklärung unterstützt werden.

Als Vertreter örtlicher Montainbike-Sportvereine betonen wir den hohen Stellenwert des Isartals für unsere sportlichen Aktivitäten. Unsere vereinsinternen Regeln in den Satzungen gebieten eine naturverträgliche Ausübung unseres Sports. Wir sehen deshalb auch unsere Verpflichtung, das Isartal und seine Lebensräumen für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu schützen. Wir möchten dazu beitragen, indem wir unsere Mitglieder dazu anhalten, für Andere Vorbild zu sein, die ausgeschilderten Mountainbike-Routen zu befahren, Rückzugs-und Ruhezonen zu akzeptieren und sich rücksichtsvoll sowohl gegenüber der Natur als auch anderen Erholungssuchenden zu verhalten.

Als Vertreter der örtlichen Naturschutzverbände sind wir überzeugt, dass der ökologisch hochwertige Talraum der Isar und die Einhaltung der gesetzlichen Schutzverpflichtung nur durch eine Lenkung der vielfältigen Erholungsnutzungen gesichert werden kann. Zugleich erkennen wir an, dass das Mountainbiking bei naturverträglicher Ausübung auch künftig seinen Platz im Isartal hat.

Mit dem Lenkungskonzept NaturErholung Isartal haben die Naturschutzverbände und Radsportvereine zusammen mit den übrigen Beteiligten eine Lösung erarbeitet, die sowohl der Schutzwürdigkeit des Isartals gerecht wird und zudem seiner Bedeutung als Naherholungsraum insbesondere für den Bereich des Mountainbikings Rechnung trägt. Naturschutzverbände als auch Radsportvereine haben im Planungsprozess Dialog- und Kompromissbereitschaft bewiesen: Jetzt liegt es in der Verantwortung der Landeshauptstadt München und des Landkreises München, aber auch von uns allen, den Natur- und Erholungsraum des Isartals für künftige Generationen durch verantwortungsbewusstes Handeln zu erhalten.

Abschließend fordern wir die Verantwortlichen in Stadt und Landkreis München, die Gemeinden, die Grundeigentümer und Unterhaltsbefugten zur umgehenden Umsetzung des gemeinsam entwickelten Konzepts für naturverträgliche MTB-Routen auf. Dies umfasst neben der Etablierung des Routennetzes einen zeitlich parallelen und mit Grundeigentümern abgestimmten Rückbau der aus dem Routennetz entnommenen Pfade, insbesondere in noch zu etablierenden Ruhezonen. Zur erfolgreichen Umsetzung des Konzepts halten wir für unabdinglich und fordern deshalb eine ganzjährige Betreuung dieses für die Bevölkerung so wertvollen Gebiets durch ausreichend Fachpersonal und die Bereitstellung der nötigen Finanzmittel.

BN-Kreisgruppe München e. V.                                      

Deutsche Initiative Mountainbike e. V.

Isartalverein e. V.

LBV-Kreisgruppe München e. V.                                                           

Sektionen München und Oberland des DAV e.V.

MTB-Club München e.V.

Das Engagement des MTB-Club Münchens in der Trailnutzung, Trailerhaltung und Trailbau

Neben dem Projekt “Naturerholung Isartal” ist der MTB-Club München auch bestrebt Ausweichrouten zu ermöglichen. Hier sind wir im Gespräch mit der Stadt München und den verschiedenen Stadtratsfraktionen, u.a. geht es um ein Trail-Konzept am Fröttmaninger Berg. Wir halten Euch weiterhin auf dem Laufenden. Nun heißt es erst mal Geduld und Daumen drücken.

Zudem sind wir an einem der beiden Pilotprojekte des DAVs „Bergsport Mountainbike – nachhaltig in die Zukunft“ beteiligt. Hier werden aktuell modellhaft Mountainbike-Konzeptionen erarbeitet, umgesetzt und evaluiert.

Schaut zudem in unser aktuelles Positionspapier in Bezug auf das Biken im Isartal.