Mit dem Bike über die Alpen.
Hoch: kurbeln, liften, schieben, tragen, fluchen.
Runter: Flowige und technische Singletrails.
Nach zwei Jahren Pause haben wir 2024 wieder eine Transalp in Angriff genommen. Wie auch schon bei den vorigen Überquerungen lag der Fokus darauf, möglichst alle erkämpften und erlifteten Höhenmeter mit Tiefenmetern auf feinen technischen und manchmal auch rumpeligen Trails entlohnt zu bekommen.
Route
Auch dieses Mal hatten wir wieder relativ unbekannte Übergänge und knapp 18.000 Tiefenmeter auf unserer achttägigen und 370 km langen Route an den Gardasee.
Die geplanten Stationen waren:
Mayrhofen – Bruneck – Arabba – Ziano di Fiemme – Sant Orsola Terme – Pergine Valsugana – Romagnano – Torbole
Nach einer zweistündigen Anreise mit dem Zug aus München sind wir voll motiviert bei bestem Wetter in Wörgl gestartet.
Mayrhofen
Über den ersten Übergang gibt es eigentlich kaum verwertbare Informationen im Netz. Somit waren wir uns nicht sicher, wie schwer die Etappe wird, ob unsere zeitliche Planung passt und ob die Trails überhaupt vernünftig fahrbar sind.
Doch unsere Bedenken haben sich relativ schnell zerschlagen, als wir nach dem ersten Anstieg gesehen haben, wie traumhaft der Trail am Bergrücken entlang läuft.
Nach einem Zwischenanstieg mit einer Kräfte zehrenden Tragepassage hat der Trail allerdings seine Zähne gezeigt. Jetzt wurde es rumpelig und verblockt mit vielen schwer zu fahrenden Spitzkehren, die teilweise auch das Versetzen des Vorderrades erforderten.
Weiter unten im Wald gestaltete sich der Trail dann etwas flowiger. Trotzdem war auch hier 100 % Konzentration gefordert, da der Trail dies sonst unverzüglich mit einem Ausflug in die Blaubeeren quittierte.
Bruneck
Am zweiten Tag stand dann der Übergang nach Italien auf dem Programm, allerdings nicht über die sehr bekannte Variante via Schlegeisspeicher und Pfitscher Joch.
Wir waren weiter östlich unterwegs und haben uns die ersten Höhenmeter bequem mit dem Grossraum-Taxi shutteln lassen. Danach waren aber immer noch knapp 1300 Höhenmeter biomechanisch zu bewältigen, davon mehr als 600 schiebend und tragend.
Oben angekommen war der Wetter-Umschwung schon in vollem Gange und die Temperatur merklich kühler. Nun erwartete uns ein herausfordernder hochalpiner S3 Trail, der zwar teilweise steinig und verblockt, aber trotzdem noch sehr gut fahrbar war. An der Baumgrenze ging er dann über in einen griffigen Wurzel-Trail, dessen Spitzkehren uns wieder einiges an Fahrtechnik abverlangten.
Unten angekommen hatten wir dann ein fettes Grinsen im Gesicht, so dass uns auch die anschließenden 40 km Straße in starkem Regen nichts anhaben konnten.
Was sich am Abend schon ankündigte, hat sich dann am nächsten Morgen bestätigt: Der Wetter-Umschwung war so heftig und dauerhaft, dass wir die Tour leider abbrechen mussten.
Trotzdem war die Transalp wieder eine tolle Erfahrung, an die wir gerne zurückdenken. Und wir freuen uns auch schon wieder auf die Fortsetzung, die Trail Transalp 2025 😀
Das Event wurde CO2-neutral veranstaltet durch CO2 Kompensation bei https://www.atmosfair.de/