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One-Dayer München – Gardasee

Die Idee entstand im Winter. Der Wolfgang Huber meinte, ob wir neben den vielen MTB-Events nicht auch mit dem Rennrad etwas Spannendes unternehmen können. Eine Langdistanz von München zum Gardasee am Stück wär doch was!

Was für eine geile Idee! Machen wir! Wolfgang schreibt eine kurz Ausschreibung im Event-Tool und wir schauen mal, wie es bei den Mitgliedern / Mountainbikern so ankommt. Das Rennrad ist vielleicht nicht unsere Kerndisziplin, aber Radfahren können wir!

Die Eckdaten: ca. 380km und 2.500HM.

Die Strecke: München – Bad Tölz – Tegernsee – Achensee – Inntal – Innsbruck – Brenner – Bozen – Trient – Mori – Torbole

Die Durchführung: Alles am Stück, alles an einem Tag. Und der Vereinsbus fährt als Begleitfahrzeug mit.

Wie es war? Lest selbst 🙂

Text von Matthias

Der frühe Vogel fängt den Wurm? Nein, er radelt zum Gardasee!

Zu Sonnenaufgang des 14.06. verabreden wir uns am Säbener Platz zu unserem Rennradabenteuer. Nachdem wir uns noch müde aber herzlich begrüßt hatten, startete unsere Tour mit Licht an den Rädern im Dunkeln mit 12 MTB-Clubbern (plus ein Special Guest aus Wien). Wir hatten uns gut durch unsere langen Trainingstouren vorbereitet, aber dennoch wussten wir nicht so ganz, was uns erwarten würde. 

Auf den uns bekannten Wegen ging es über Kugleralm, Sauerlach, Holzkirchen zum Tegernsee. Alles war ruhig, bis auf die Vögelchen, und die Straßen waren leer. 

Kurz vor dem Achenpass ereilte uns der erste plötzliche Defekt an einer Sattelstütze, aber auch doppeltes Glück. Niemand ist gestürzt durch das plötzliche Bremsen und unser Begleitfahrzeug konnte das Rad und den Teilnehmer zum nächsten Bikeshop transportieren, um uns später wieder zutreffen. Nach der Abfahrt vom Achensee nach Jenbach haben wir uns unsere erste Pause nach ca. 4 Stunden Fahrtzeit gegönnt. Unser schöner MTB Club Bus mit Hänger wartete schon auf uns und jeder konnte an seine Verpflegung.

Weiter gehts! Doch direkt nach Jenbach haben wir einen zweiten Defekt durch einen im Hebel gerissenen Zug bemerkt. Leider waren wir auch hier wieder auf einen Radladen mit dem richtigen Werkzeug angewiesen. Gestärkt ging es weiter durch das Inntal bis nach Innsbruck auf die alte Brennerstraße. Komoot hat uns hier einen Streich gespielt und eine 20% Rampe zum Wachwerden eingebaut. Die Brennerstraße selbst war eigentlich nicht schwer zu fahren, allerdings störten die Autos uns und wir sie. Es ist Sommer! Im oberen Teil des Brenners war es schon sehr warm. Die Sonne erstarkte und wollte unsere Gehirne garen und hatte leider teils auch Erfolg damit. 

Oben am Brenner hatten wir uns unsere zweite Pause wohlverdient. Der point of no return war erreicht, es war nun kürzer zum Gardasee als wieder nach Hause. Eigentlich sollte es ja gut rollen bis Bozen, aber die Wolken kündigten ein Gewitter an und der Gegenwind ließ uns das Gefälle nicht so spüren. Ab Sterzing kamen nun Schauer bis Bozen. Zumindest landschaftlich war es schön, durch das Eisacktal zu rollen, teils über Straßen, teils über den verschlungenen Eisacktalradweg. Der erste von insgesamt 3 Plattfüßen ereilte uns. Diese kosteten leider viel Zeit, da Tubelessreifen schwer von der Felge gehen und die Ventile der Schläuche zur Felge passen müssen. Zeit die an anderer Stelle aber mit ein paar Dehnungs- und Yoga-Übungen überbrückt wurden 🙂

In Bozen wartete wieder unser Bus für eine kleine Pause und Kalorienaufnahme. Das Wetter wurde nun wieder besser und der erwartete Gegenwind blieb zu unserem Glück aus. So konnten wir recht effizient bis nach Trento zu unserer letzten Rast durchtreten. Die letzte Etappe führte uns im Dunkeln durch Rovereto über den San Giovanni Pass nach Nago. Wir nähern uns unserem Ziel, die letzten Kilometer fliegen von selbst, bis wir über dem Gardasee in Nago ankommen. Ein letztes Highlight war die Abfahrt nach Torbole und das Abschlussfoto am See um 22:45.

Alle angekommen, auch wenn nicht alle auf dem Foto sind. Alle happy und ein bisschen stolz auf die tolle Tour und die eigene Leistung.

Eine Abschlusspizza und Bier konnten wir im Cafe Centrale noch ergattern, bevor einige von uns wie ein Stein geschlafen haben nach den 370km und 14 Stunden Fahrtzeit. Den nächsten Tag haben wir noch mal am Strand verbracht und wurden vom Vereinsbus sicher und schnell nach Hause gefahren.

Herzlichen Dank an Julia und Liam für die Tourbegleitung und an Wolfgang für die Initiative inklusive der Trainingstouren!

Schon einen Tag später ist alles Geschichte, doch die Erinnerungen an dieses Event werden bleiben. Für die meisten war es die erste richtige „Long-Distance-Tour“ – aber sicher nicht die letzte!

Wiederholung in 2026 nicht ausgeschlossen 🙂

Text von Matthias
Bilder von Teilnehmern