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Granit MTB Marathon 2025 – Ein Härtetest der besonderen Art

Der Rennbericht beginnt dieses Mal schon einen Tag vor dem Start: Leider wurde mein Auto abgeschleppt – das kostete nicht nur Nerven, sondern auch wertvolle Stunden Schlaf. So ging es stark übermüdet bereits um 5:00 Uhr morgens los Richtung Startlinie, mit dem Ziel, pünktlich zum Rennbeginn um 9:00 Uhr in Graun zu sein.

Schon auf der Anfahrt zeigte sich: Das Wetter war noch schlechter als vorhergesagt. Regen, 12 °C und eine graue Wand aus Wolken – also alles andere als Traumbedingungen für die Extremstrecke mit 91 km und 3.100 Höhenmetern. Trotzdem war die Motivation hoch und ich ging entschlossen an den Start.

Anfangs konnte ich mich gut in der Spitzengruppe halten, entschied mich dann aber bewusst dazu, mein eigenes Tempo zu fahren – in der Hoffnung, hinten raus noch Reserven zu haben. Die Bedingungen auf der Strecke waren grenzwertig: Die Trails verwandelten sich durch den Dauerregen in reißende Bäche, ich fror ununterbrochen und wurde vollkommen durchnässt. Dazu kam, dass meine Schaltung plötzlich ein Eigenleben entwickelte und zwischen den Gängen hin- und hersprang.

Gedanklich war ich dem Aufgeben so nah wie noch nie – und trotzdem: Irgendwie konnte ich mich weiter antreiben. Am Start-Ziel-Bereich entschied ich mich gegen das warme Festzelt und für die letzte Runde. Eine Entscheidung, die sich ausgezahlt hat. Nach 5 Stunden und 27 Minuten erreichte ich das Ziel – erschöpft, aber stolz. Auf den letzten Kilometern konnte ich sogar noch einige Fahrer überholen und mir den 12. Platz im Gesamtklassement sichern.

Angesichts der extremen Bedingungen – fast die Hälfte der gemeldeten Fahrer kam nicht ins Ziel oder trat erst gar nicht an – war das Finish für mich ein echter Erfolg. Die Strecke selbst ist ein echtes Highlight: fordernd, wunderschön, mit traumhaften Ausblicken und flowigen Trails.

Ich komme wieder – hoffentlich bei besserem Wetter!