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MTB-Club beim Riva Bike Festival 2025: Höhenmeter, Trails und ein bisschen Chaos

Anfang Mai zog es zahlreiche Mitglieder unseres MTB-Clubs zum traditionsreichen Bike Festival in Riva del Garda – und das aus gutem Grund. Seit fast 30 Jahren ist das Festival einer der Saisonhöhepunkte der europäischen MTB-Szene. Direkt am Seeufer gelegen, bietet es neben traumhafter Kulisse vor allem eines: pures Bike-Erlebnis.

Zahlreiche Austeller und Marken präsentierten ihre Neuheiten – von innovativer Ausrüstung über Bike-Tech bis zu kulinarischen Leckerbissen. Neben spannenden Gesprächen mit Gleichgesinnten gab es Showeinlagen, Gewinnspiele, Techtalks und ungewöhnliche Wettbewerbe. Nach Jahren des E-Bike-Booms war es erfreulich zu sehen, dass wieder viele „Biobiker“ und Racer vor Ort waren – das Festival-Flair vergangener Jahre war deutlich spürbar.

Zentraler Programmpunkt waren natürlich die Rennen: Mit verschiedenen Distanzen – von der kurzen Ronda Piccola über die Ronda Grande bis hin zur anspruchsvollen Ronda Extrema – sowie weiteren Formaten wie dem Gravel-Rennen oder der Junior Trophy war für jedes Niveau etwas dabei. Gemeinsam hatten alle Strecken spektakuläre Aussichten, ruppige Trails und legendäre Gardasee-Betonrampen. Auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite – Sonne, milde Temperaturen und trockene Trails machten das Festivalwochenende perfekt.

Doch so viel Idylle trügt – was unsere Fahrer auf den Strecken erlebten, reichte von sportlichen Erfolgen über taktische Fehler bis zu unvergesslichen Abenteuern.

Kilian (Ronda Extrema, Elite): Der Verfahrer

Am Samstag ging es für die Elite-Fahrer auf die Ronda Extrema – 83 km und 3400 Höhenmeter. Wie bei einem Sprintstart schossen die Fahrer auf die Strecke. Doch nach etwa 17 Kilometern kam es zu einem folgenschweren Fehler: Die Gruppe verpasste eine Abzweigung und folgte irrtümlich der Beschilderung der Zielauffahrt. Erst als der Trail fast zurück ins Ziel führte, dämmerte der Gruppe das Missgeschick. Während sich einige entschieden, das Rennen abzubrechen, fuhr Kilian die komplette Strecke von unten erneut. Am Ende standen für ihn statt der geplanten 83 stolze 100 km und 4300 Höhenmeter auf der Uhr – und immerhin noch ein Eintrag in der Elite-Wertung als einziger der „Verfahrer“.

Tobias und Martin (Ronda Extrema, Hobby): Festival-Flair und knappe Limits

Nach über zehn Jahren wieder am Gardasee, war Tobias begeistert von der Atmosphäre: Endlich wieder viele Biobiker, spannende Stände und gute Gespräche. Die Ronda Extrema hatte es dann aber richtig in sich – enge Zeitlimits, steile Betonrampen und technische Abfahrten, bei denen man sich fast ein Enduro gewünscht hätte. Nur etwa die Hälfte der Hobbystarter schaffte es ins Ziel – Tobias und Martin gehörten dazu und belegte einen starken 14. und 15. Platz.

Doris (Ronda Extrema, Elite): Gut eingeteilt – zu knapp kalkuliert

Doris hatte sich für die anspruchsvolle UCI-C1-Strecke der Ronda Extrema bewusst eine smarte Renntaktik gewählt: nicht überziehen, Pausen einplanen und Kräfte für das letzte Drittel sparen. Ihre Strategie ging zunächst gut auf – sie fuhr kontrolliert, genoss die Trails und blieb ruhig, statt sich vom hohen Tempo anderer Fahrer mitziehen zu lassen.

Was sie – und einige andere – jedoch unterschätzten: Die Zeitlimits waren in diesem Jahr deutlich enger gesetzt als in der Vergangenheit. Bei Kilometer 52 und rund 2600 Höhenmetern wurde Doris daher überraschend aus dem Rennen genommen, obwohl sie sich körperlich noch gut gefühlt hätte. Besonders ärgerlich: Einige Fahrer, die anschließend abkürzten, wurden dennoch als Extrema-Finisher gewertet – ein Umstand, der in Zukunft hoffentlich besser geregelt wird.

Trotz des „DNF“ war Doris’ Leistung beachtlich: Mit starkem Durchhaltevermögen und kluger Renneinteilung zeigte sie, dass Marathonfahren nicht nur eine Frage der Beine, sondern auch der Erfahrung ist.

Christof (Ronda Grande, Lizenz): Kraft fürs Finale

Für Christof war es ein knapper Zeitplan: Kaum aus dem Familien-Bikeurlaub zurück, direkt weiter nach Riva – inklusive Stau bei Rovereto. Im Rennen startete er verhalten, konnte aber ab Bocca di Tovo aufdrehen und die Abschluss-Trails genießen. Er finishte stark auf Platz 6 seiner Altersklasse (trotz falscher Lizenz-Zuordnung in Master 3).

Till (Ronda Piccola, Hobby): Von hinten nach vorn

Till hatte einen undankbaren Startplatz weit hinten – weil er zu spät zum Start kam. Doch mit cleverer Fahrweise und starker Form kämpfte er sich vor. Besonders auf technischen Passagen spielte er seine Stärken aus. Trotz einer neu eingebauten Trailschleife, die Kraft kostete, zog er beim Zielsprint an seiner Gruppe, darunter auch einige U17 Fahrer, vorbei – und belegte den 5. Platz.


Ergebnisse unseres MTB-Clubs im Überblick

  • Bastian Kuhn, Gravel 65 km – Platz 11
  • Vivien Puschner, Ronda Piccola Hobby – Platz 8
  • Ilya Bakulin, Ronda Piccola Hobby – Platz 74
  • Till Tabeling, Ronda Piccola Hobby – Platz 5
  • Fabian Simone, Ronda Grande Hobby – DNF
  • Christof Tabeling, Ronda Grande Lizenz – Platz 12 (6. AK)
  • Martin Mayerhofer, Ronda Extrema Hobby – Platz 14
  • Tobias Mayerhofer, Ronda Extrema Hobby – Platz 15
  • Kilian Höger, Ronda Extrema Elite – Platz 81 (trotz Zusatzrunde)
  • Doris Tabeling, Ronda Extrema Elite – DNF

Fazit & Ausblick

Trotz technischer Herausforderungen, Verfahrern und teils strengen Zeitlimits war das Bike Festival 2025 für unseren Verein ein großartiges Erlebnis – sportlich, familiär und voller Geschichten, die man so nur am Gardasee erlebt.

Ein großer Dank geht an alle, die einen Bericht beigesteuert haben – eure Perspektiven machen diese Zusammenfassung so lebendig und authentisch.
Außerdem gratulieren wir allen Fahrerinnen und Fahrern zu ihrer Leistung, ganz gleich, ob sie in diesem Bericht namentlich erwähnt wurden oder nicht.

📅 Save the Date: Auch 2026 findet das Festival wieder vom 1.–3. Mai statt – wir sehen uns dort!